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string(4054) "Berlin, 16. Mai 2024 – Clostridioides difficile-Infektionen (CDI) sind eine der häufigsten Ursachen nosokomialer Diarrhö und werden zunehmend auch ambulant erworben.1 Insbesondere wiederkehrende Infektionen gehen mit hoher Morbidität und Mortalität einher.1 Vor allem Antibiotika (AB), aber auch Protonenpumpeninhibitoren (PPI), gelten als Risikofaktoren für CDI, werden jedoch oft verwendet, zum Teil kombiniert.2 Ihre Bedeutung für das CDI-Risiko wurde nun in einer großen bevölkerungsbasierten Studie analysiert.2
Die Studie aus Schweden untersuchte u.a., wie sich die kürzliche Medikamentengabe (0-30 Tage vor einer CDI-Diagnose) auf das Risiko einer CDI auswirkte.2 Verglichen wurden die Daten von 43.152 Patienten mit einer CDI-Diagnose in den Jahren 2006-2019 mit den Daten von 355.172 Kontrollen im Matching Design.2 Die Ergebnisse der multivariablen Regressionsanalyse wurden bereinigt um demografische Merkmale, Komorbiditäten und die Einnahme weiterer Medikamente.
Nahezu alle Antibiotikaklassen waren mit einem signifikant erhöhten CDI-Risiko verbunden, (Odds Ratio [OR]AB = 15,37).2 Der größte Anstieg zeigte sich bei den Makroliden, Lincosamiden und Streptograminen (OR = 26,47).2 Auch die kürzlich erfolgte Einnahme von PPI steigerte das CDI-Risiko (ORPPI = 2,65). Besonders stark wirkte sich die kombinierte Anwendung von Antibiotika und PPI aus (ORAB+PPI = 17,51).2 Insgesamt waren 63 % der Personen mit CDI in den 6 Monaten vor der Diagnose zu irgendeinem Zeitpunkt Antibiotika ausgesetzt, verglichen mit 16 % der Kontrollen; 39 % der Patienten mit CDI hatten PPI eingenommen vs. 14 % bei den Kontrollen.2
Die Autoren der Studie resümieren, dass v. a. die Exposition gegenüber systemischen Antibiotika, aber auch der Einsatz von PPI, das CDI-Risiko erhöht – insbesondere, wenn die Substanzgruppen kombiniert werden. Sowohl Antibiotika als auch PPI können die Darm-Mikrobiota verändern und eine Dysbiose auslösen. Dies begünstigt die Überwucherung der intestinalen Mukosa mit pathogenen Keimen wie C. difficile.2
Die bei CDI-Betroffenen gestörte Darm-Mikrobiota nicht weiter zu beeinträchtigen und damit wiederholten Infektionen mit C. diff. vorzubeugen, ist Ziel der kürzlich aktualisierten S2k-Leitlinienempfehlungen der DGVS zur spezifischen Therapie der CDI.1 Erste Wahl ist vor diesem Hintergrund das Schmalspektrum-Antibiotikum Fidaxomicin (DIFICLIR®), insbesondere bei erhöhtem Risiko, Rezidive der CDI-Erkrankung zu erleiden (siehe aktueller Behandlungsalgorithmus).1 Fidaxomicin wirkt sehr selektiv auf C. diff.-Bakterien und schont damit die Darm-Mikrobiota weitestgehend.1
Weitere Infos: wissen.tillotts.de
1 Manthey CF et al. S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Version 2.1 – November 2023. AWMF-Registernummer: 021 – 024.
2 Moreels N et al. J Antimicrob Chemother 2024; 79(3):608-616
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