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string(7291) "Berlin (Deutschland), 24. März 2021 – Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 wächst die Hoffnung auf ein Überwinden der Pandemie. Doch können auch Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) aufatmen? Sollten sie sich trotz immunmodulatorischer oder immunsuppressiver Therapie impfen lassen? Und kann eine solche Behandlung die Wirksamkeit des Impfstoffs womöglich verringern? Im Tillotts-Webinar „CED kollegial“ fassten PD Dr. Irina Blumenstein (Frankfurt) und PD Dr. Jochen Klaus (Ulm) die aktuellen Empfehlungen zur CED-Therapie in Zeiten von Corona zusammen.
Die Ärmel hochkrempeln dürfen nicht nur die Ärztinnen und Ärzte, sondern auch CED-Patientinnen und -Patienten. Sowohl die International Organization for the Study of Inflammatory Bowel Disease (IOIBD)[1] als auch die British Society of Gastroenterology[2] empfehlen ausdrücklich die Impfung gegen SARS-CoV-2 für CED-Patienten. „Die Impfung gilt als bestmöglicher Schutz vor einer Infektion mit dem Corona-Virus. Sie sollte so früh wie möglich erfolgen“.1,2 sagt PD Dr. med. Irina Blumenstein, Leiterin der CED-Hochschulambulanz am Universitätsklinikum Frankfurt am Main.
„Menschen mit einer CED haben zwar kein grundsätzlich erhöhtes Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion. Systemische Immunsuppressiva, Komorbiditäten oder Risikofaktoren können jedoch die allgemeine Infektanfälligkeit erhöhen und zu schwereren Krankheitsverläufen führen,“[3] sagt PD Dr. med. Jochen Klaus, Leiter der CED-Ambulanz am Universitätsklinikum Ulm. „Daher sollte begleitend zur Corona-Schutzimpfung auch der Impfstatus im Hinblick auf Influenza, Pneumokokken und Herpes Zoster überprüft und ggf. aufgefrischt werden.“2 In Deutschland fallen CED-Patienten in die Impfgruppe 3 („Schutzimpfung mit erhöhter Priorität“). Eine Abstufung nach der Art der CED-Therapie gibt es in der Verordnung nicht.[4]
Grundsätzlich sollte die CED-Therapie nicht unterbrochen oder verzögert werden. Denn ein Schub könnte zu einer reduzierten Impfantwort führen. Eine Immunsuppression wird von den Herstellern der derzeit zugelassenen Impfstoffe (Stand 15.03.2021) nicht als Kontraindikation gelistet. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die Effektivität der Wirkstoffe vermindert ist. Diese Aussage basiert auf Studien, die die Auswirkungen einer immunmodulatorischen bzw. immunsuppressiven Therapie auf die Immunogenität anderer Impfstoffe untersucht haben.2 Unklar ist bislang zudem, ob die Impfung in gleichem Maße vor den Varianten des SARS-CoV-2-Virus schützt, wie bei Menschen ohne CED-Therapie.[5]
Nachdem CED-Patienten geimpft worden sind, sollen sie weiterhin dieselben Abstands- und Schutzmaßnahmen ergreifen wie zuvor. Kommt es dennoch zu einer COVID-19-Erkrankung, sollte die CED-Therapie fortgesetzt werden – mit Ausnahmen. Je nach Schweregrad der Erkrankung wird empfohlen, systemisch wirkende Steroide auszuschleichen und auf Budesonid umzustellen. Therapien mit Thiopurinen, Methotrexat und Tofacitinib sowie Biologika sind zu pausieren und erst nach Überwinden der Erkrankung wieder aufzunehmen. CED-Therapien mit Mesalazin/5-ASA und Budesonid gelten als unbedenklich und können dauerhaft eingesetzt werden.3,[6]
Die Aufzeichnung des Webinars „CED kollegial: Neues zu Therapien in der COVID-19-Pandemie und zur Impfung“ vom 17.03.2021 finden Fachkreise in der Tillotts Akademie.
[1] Siegel C et al. Gut 2021;70:635-640
[2] Alexander J et al. Lancet Gastroenterol Hepatol 2021;6:218-224
[3] Stallmach A. et al. Addendum zu den S3-Leitlinien MC und CU; Z Gastroenterol 2020;58:672–692
[4] Bundesministerium für Gesundheit, Coronavirus-Impfverordnung vom 10.03.2021, § 4, 2. f
[5] Segal J et al. Lancet Gastroenterol Hepatol 2021;9;S2468-1253(21)00075-3
[6] Rubin D et al. Gastroenterology 2020;159:350–357
[caption id="attachment_5163" align="alignleft" width="201"] Die wichtigsten Empfehlungen für CED-Patienten zur Impfung gegen SARS-CoV-2. Quelle: Tillotts basierend auf dem aktuellen Positionspapier der British Society of Gastroenterology. (Alexander J et al. Lancet Gastroenterol Hepatol 2021;6:218-224). Quelle: Tillotts[/caption]
[caption id="attachment_5064" align="alignright" width="200"] Die American Gastroenterology Association hat eine Übersicht erstellt, was Ärzte hinsichtlich verschiedener CED-Therapien bei milden, moderaten und schweren Verläufen einer COVID-19-Erkrankung beachten sollten. Quelle: Tillotts auf Basis von Empfehlungen der American Gastroenterology Association. (Rubin D et al. Gastroenterology 2020;159:350–357). Quelle: Tillotts[/caption]"
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string(70) "Tillotts Update: CED-Patienten gegen COVID-19 impfen – ja oder nein?"
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